Ein Tag in Frankreich

Donnerstag, 10. Juli 2025

Auch ohne dröhnende Klimaanlage ist die Nacht mäßig. Frühstück gäbe es im Hotel für 24 Dollar pro Person – Buffet hin, Buffet her, das ist uns zu teuer. Wir fahren (ja, wir sind jetzt in Nordamerika…) zu Second Cup, einer Cafeteria-Kette, und zahlen dort nur die Hälfte (ohne Buffet). Gegen 10.30 Uhr sind wir unterwegs nach Quebec und finden tatsächlich mitten in der Stadt mit dem Rathausparkhaus einen bezahlbaren Parkplatz.

Quebec selbst ist unglaublich französisch. Für diesen Tag fühlen wir uns, als wären wir in der Normandie oder der Bretagne und das auch noch bei strahlendstem Sonnenschein. Architektur, historische Ladenschilder, Straßenmusiker, Straßenkünstler, natürlich für die Touristen alles blitzeblank herausgeputzt – Wow. Im ikonischen Hotel Chateau Frontenac dürfen vor 14 Uhr auch Normalsterbliche einen Blick riskieren. Sehr fein, auch Bar und Restaurant. In den Fluren begegnen uns Führungen geleitet von Menschen in historischen Kostümen. Wobei auch die Kleidung der Angestellten wie eine Verkleidung wirkt. Wir lassen uns durch die Straßen treiben, besichtigen beide Kirchen, schlendern durch eine Gasse mit Künstlern und vorbei an kleinen Ständen im Kirchgarten.

Louisa wünscht sich Nudeln mit Bolognese und wir landen im Portofino. Überdachte kleine Terrasse mit Blick auf die Straße, feine kleine italienische Speisen, dazu ein Glas Wein, perfekt. Danach etwas Shopping mit Canada-Shirts und weiter durch die Stadt. Entlang der Zitadelle haben wir nur das Problem, dass uns langsam das Wasser ausgeht. Wir verweilen im Schatten, dann geht es zu Fuß in die Unterstadt. Dort tritt jeden Mittwoch eine französische Senioren-Sangesgruppe auf, was so unfassbar zum Ambiente passt. Wir erstehen übersüßtes Karamellpopcorn und sind uns sicher, dass auch die anderen Touristen niemals eine Packung leer essen können. Mit der kleinen Zahnradbahn Funiculaire zuckeln wir wieder hoch zu den Terrassen rund um das Hotel. Und dann sind wir erstmal platt. Um 18.30 Uhr fahren wir zum Hotel, uns kommen schon wieder die Massen entgegen.

Am Abend geht es zu einer kleinen Siedlung am Fluss in das Restaurant Quai 1635, ein zufälliger Glückstreffer. Wir fahren durch Wohngebiete, in die man sofort einziehen möchte. Menschen joggen, Frauen gehen alleine spazieren, das sieht alles sehr gut aus. Über den Strom spannt sich sehr fotogen eine rostige Eisenbahnbrücke, hinter der auch noch die Sonne untergeht. Hach. Montreal und Quebec sind als zwei Nachbarstädte naturgemäß Konkurrenten und wir müssen sagen …. Quebec liegt etwas vorn.