Hitzewelle in Ostkanada

Donnerstag, 17. Juli 2025

Vermieterin Margot führt uns über den Hof, der sich seit Generationen in Besitz ihrer Familie befindet. Wir wohnen im umgebauten Bauernhaus, in dem ein der Urgroßvater zur Welt gekommen war. Heute geht es um Getreide, Mais und Milchkühe, Margot hat auch nicht zu viel Zeit, weil sie beim Heu helfen muss. In ihrer Biografie gibt es Brüche, wohl bedingt durch eine Erkrankung. So hält sie eine kleine Alpaka-Herde, bietet aber keine Führungen an. Es gibt seit 13 Jahren zwei Pferde, aber Reiten hat sie dann nie gelernt. In ihrem Haus bietet sie Retreats an oder lädt einen Koch ein, der Gruppen bewirtet. Und es gibt natürlich viele Tipps für Ausflüge in die Umgebung.

Gegen 14 Uhr trudeln wir beim großen Lobster in Sherdiac ein. 33 Grad, die Sonne sticht. Wir beobachten Touristen, die für Fotos posieren. Fotografieren eine Deutsche, die seit über 20 Jahren in Kanada lebt, samt Mann und Enkelkind. Und lassen uns fotografieren. Dann geht es schnell wieder in das gekühlte Auto, inzwischen Mausi getauft (weil mausgrau).

Wir steuern für ein spätes Mittagessen den Point du Cheney an, eine schmale Landzunge ins Meer. Kleiner Eintritt, der den Erhalt der Hafengebäude sichern soll. In the Sandbar bekommt Nicole ihren Lobster, Kilian Fish&Chips, Gerald und Louisa einen satten Burger. Leider ist es schlicht zu heiß, um danach noch lange zu flanieren. Aber rund um den Leuchtturm springen die jüngeren Einheimischen ins Wasser, die Senioren sitzen mit mitgebrachtem Sonnenschirm mit Blick aufs Meer, Angler packen ihre Angel aus.

Die Reiseleitung besteht noch auf einen Abstecher zum Strand. Erst Meuterei im Auto, dann gefällt es natürlich doch wieder allen. Denn wärmer als in Parlee Beach bekommt man das Meer in Kanada nicht. Da es extrem flach hinein geht, stehen die meisten gemütlich – und der Strand ist sehr voll. Das Wasser kühlt angenehm ab, täuscht aber auch gefährlich darüber hinweg, dass die Sonne noch immer brennt. Wir finden tote und lebendige Krebse und gehen gerade rechtzeitig, bevor wir selbst hummerfarben aussehen …

Louisa und Nicole drehen noch eine lange Runde um den Hof mit Abstecher zu den Pferden und den Alpakas. Rund um das Ferienhaus ist es deutlich kühler, als noch unten am Meer. Danach wird gegrillt.