Sonntag, 19. Mai 2024
Am Morgen ist noch immer Ebbe an unserem Flussarm. Kein Auto, Flugzeug oder sonstiger Lärm ist zu hören (was sich in den nächsten Tagen noch ändern wird, wie wir schon wissen), nur das Plätschern des Wassers, dazu Möwenschreie oder Entengemecker. Herrlich. Wir frühstücken auf der Terrasse in der Sonne und fühlen uns wie im Paradies. Louisa entdeckt Stifte und beginnt zu malen, der Rest hängt ab.
Danach starten wir direkt von unserem Haus aus. Ein Fußweg genannt Denas Road führt uns durch den Wald an der Küste entlang zum Weiler St. Clement. So unglaublich schön, dass wir heute (fast) kein anderes Eck Cornwall mehr brauchen. Es hat über 20 Grad, der kleine Weg führt zwischen Farnen und Wolken an Bärlauchduft hindurch, wir bekommen einen Blick über den Flußarm.
Bei St. Clement angekommen verplaudert sich Nicole bei einem betagten Ehepaar, das in der Region wohnt und gerade auf der Bank am Meer gepicknickt hat. Danach verweilen wir lange in der Kirche, die ungefähr von 1250 stammt, im Kirchengarten, auf dem Friedhof … Selbst der Nachwuchs kann sich nicht gegen die Idylle wehren.
Der Rückweg ist ungleich kürzer, führt an einer kleinen Kuhherde vorbei und über eine steile Wiese. Zurück am Haus gibt es erstmal etwas Nahrung, bevor der Supermarkt angesteuert wird. Tesco hat am Sonntag bis 16 Uhr geöffnet, wir schaffen es immerhin bis 15.10 Uhr hin. Die kleine Straße ist knallvoll, weil ein Cricketspiel läuft und bei den Sommertemperaturen viele Tagestouristen nach Malpas kommen. Wir kaufen ziemlich viele Kohlenhydrate.
Zum Abendessen und einen Blick auf das Meer zuckeln wir an die Nordküste nach Porthtowan. Sandstrand, Surfer, die Blue Bar (Vermietertipp) mit Essen am Meer – das Abendessen ist für zwei superlecker, für zwei so mittel. Kilian stellt fest, dass keiner der Angestellten über 25 Jahre alt ist. Nun ja, es gilt wohl: die Lage zählt. Es gibt viele interessante Menschen zu sehen und am Strand mit Sommerabendatmosphäre lässt sich gut schlendern und Füße ins eisige Wasser halten. Den Sonnenuntergang schaffen wir aber doch nicht mehr – dazu sind wir zu müde.