Ein besonderer Badetag

Montag, 15. Juli 2024

Schon am Morgen kündigt sich ein heißer Tag an, 32 Grad soll es geben. Die Reiseleitung hat am Abend zuvor noch kurz einen Parkplatz in einem Schutzgebiet gebucht. Die Wasserfälle/Wasserbecken (Gorg genannt) waren in den vergangenen Jahren wohl so überlaufen, dass nun die Besucherzahl begrenzt wurde. 300 Besucher pro Tag sind in dem Gebiet noch erlaubt, man muss sich digital registrieren und bekommt dann einen QR-Code zugeschickt. Im Eifer des Gefechts hatte Nicole – schnell begeisterungsfähig wie immer – leider gar nicht genau geschaut, wo das Espai protegit del Brugent ist, Google maps findet auch nichts. Aber es klärt sich dann doch noch. Der Rest der Reisegruppe ist angemessen skeptisch …

Es geht 25 Minuten gen Süden zu einem Nest namens Les Planes d’Hostoles. Der Parkplatz ist nicht wirklich ausgeschildert, es stehen dort auch kaum Fahrzeuge. Der Infocenter befindet sich in einem Mini-Container, dort bekommt man einen Plan samt sehr vieler Regeln (Picknicken verboten! Etc etc) ausgehändigt. Die Toilette ist leider außer Betrieb. Den Buchungscode will auch niemand sehen. Hm. In der Mittagshitze suchen wir den Weg, finden irgendwann die Beschilderung, gehen in ein kleines Wäldchen – und dort sitzt tatsächlich ein studentischer Saisonarbeiter im Schatten, der erst den QR-Code einscannt und dann nochmal auf die Regeln verweist. Doch ein paar Meter weiter zeigt sich, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Die Gorg de la Plana liegt idyllisch vor uns, ein kleiner Wasserfall, der zu einem breiten Bach wird. Himmlische Ruhe, bis ein Schwarm spanischer Jungs mit Tarzansprüngen ins Wasser beginnt. Wir gehen ein Stück weiter und stehen vor einem großen natürlichen Schwimmbecken, in das Wasserfälle rauschen. Wunderwunderschön. Und das Wasser ist gar nicht soooo kalt, wenn man erstmal drin ist. Was bei einzelnen etwas länger dauern kann. Wir verweilen, vor allem im Wasser. Kilian übernimmt vom Ufer aus die Bilddokumentation.

Der weitere Weg zu den nächsten Wasserstellen ist leider abgesperrt, Bäume liegen quer. Auf Nachfrage bekommen wir erklärt, dass man an der Straße entlang und dann über den Fahrradweg und dann .. irgendwie hinkäme. Aber bei 32 Grad, gefühlt 38 Grad, suchen wir erstmal eine Einkehr. Inzwischen halten die vernünftigen Menschen Siesta. Wir stranden in einer der wenigen geöffneten Bars an der Hauptstraße, Can llens, betrieben von einem etwas überforderten Pärchen, wobei die Herrin des Hauses auch noch ziemlich schwanger ist. Es gibt zwei Burger und, eine Stunde nach der Bestellung, ein mäßiges Toast, immerhin alles sehr günstig. Und wir lernen, dass allein die Tatsache, dass dort Handwerker einkehren, doch nicht immer bedeuten muss, dass auch die Küche sehr gut ist. Vielleicht ist es auch einfach der Kaffee.

Danach suchen wir bei sengender Hitze den versprochenen Picknickplatz samt Toiletten. Vergeblich, aber immerhin ein Parkplatz mit Wegweiser. Von einer Brücke aus sehen wir schon die Gorg de Can Poeti, am Eingang müssen wir wieder den QR-Code zeigen und bekommen die Regeln wiederholt. Unten sind wir dann fast ganz alleine und es ist ziemlich paradiesisch. Dazu gehört auch, dass kurz eine (Wasser)Schlange auftaucht, aber sehr schnell von einem Teenager in die Flucht geschlagen wird. Hier lässt es sich bestens aushalten. Allein die Sorge, dass wir uns einen knalligen Sonnenbrand einhandeln könnten, treibt uns irgendwann wieder zum Auto.

Einkauf im Spar, Kaffee, verspätete Siesta, Grillen, warten, ob ein Gewitter kommt. So geht Urlaub.