Dienstag, 23. Juli 2024
Der Nationalpark Cap de Creus ist während der Sommermonate zwischen 10 und 17 Uhr für Privatfahrzeuge gesperrt, nur dieses Touribimmelbähnchen juckelt durch. Aber genau in diesem Gebiet liegen auch die vielen kleinen türkisfarbenen Buchten… Die Lösung: Man bucht zum Beispiel einen Tisch im Restaurant La Pelosa am gleichnamigen Strand. Dann bekommt man eine Whatsapp, die man am Kontrollpunkt vorzeigen kann. Das hatte uns die Wirtin verraten, als wir vorgestern Abend kurz in der Bucht waren.
Gesagt, getan: Wir haben einen Tisch auf 13.30 Uhr reserviert. Um 11.24 Uhr passieren wir den Kontrollpunkt und fahren in den Park. In diesem befinden sich noch genug Autos, zumal an den Zugängen zu Stränden, aber der größte Ansturm wird so vermieden. Zumindest auf dem Landweg. Denn womit die Buchten knallvoll sind, sind die kleinen und großen Yachten, die zum Beispiel aus Empuriabrava stammen. Das ist auch am Strand Pelosa nicht anders. Aber: Es gibt noch sehr viel Platz, es ist wieder diese sehr entspannte Stimmung, null Lärm, null dröhnende Musik. Und nachdem wir am Morgen noch einen Sonnenschirm gekauft haben, können wir dort einen gechillten Tag verbringen.
Sandstrand, glasklares Wasser, viel zu gucken. Denn diverse Taxiboote bringen immer wieder Menschen von den Yachten zum Restaurant. Kilian taucht, Louisa hängt in der Ananas ab, Nicole treibt in den Wellen und Gerald schwimmt. Im Restaurant sind um 13.30 Uhr alle Tische belegt, geschätzt mindestens 200 Gäste. Und es mundet, Oktopus, Steak, Spieße, Huhn, alles vom Grill. Sehr witzig die Reaktion der (spanischen) Bedienung auf die Frage, ob wir einen (italienischen) Affogato haben könnten. Affo- was? Naja, also Kaffee und etwas Eis – ein absolut entsetzter Blick! Diese Deutschen wieder! Eis im Kaffee, wer macht den sowas? Sie bietet uns einen Cappuccino mit Sahne an, wenn sowas schon sein muss. Danke, nein. Es gibt dafür zwei hervorragende kleine Kaffee ohne Schnick-Schnack.
Am Nachmittag leert sich der Strand. Was aussieht, wie überfüllte Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer sind tatsächlich überfüllte Taxiboote, die die Yachtbesitzer wohlgenährt wieder zu ihren Schiffen bringen. Wir gehen kurz vor 17 Uhr. Der Nachwuch ist nach einem Tag Sonne und Meer komplett k.o. – Louisa hat Sonnenbrand an den Füßen, vom Sonnen in der Ananas. Kilian hat Brandblasen den Fußsohlen vom heißen Sand. Diesmal wird richtig gekocht, viel Grünzeug, Nudeln, Fleischbällchen, Soße, was das kulinarische Desaster vom Vortrag wieder vergessen macht.
Nicole und Gerald gehen noch Richtung Sonnenuntergang auf den Weg nach Roses. Dabei stellen sie fest, dass es eine neue Touristenattraktion gibt: Ein Boot war in der Nacht an eine Mole gekracht und hängt dort noch spekakulär fest. Louisa und Nicole hatten beim Sonnenschirmkauf, der Kiosk befindet sich in Sichtweite, erkundigt: Passiert jedes Jahr, immer nachts, wenn die Fahrer betrunken sind. Allerdings normalerweise mit größeren Booten …
Heute geht es eindeutig früher ins Bett.