Endlich beim großen Meister

Mittwoch, 24. Juli 2024

Das Theater-Museum Dali in Figueres hatten wir ja schon am Freitag auf dem Plan, eigentlich. Allerdings sind die Tickets nicht verfallen – obwohl das Museum meist ausgebucht ist. Denn die Reiseleitung hatte mit trüben Augen eine Zeile auf den Tickets entdeckt, die da lautet, dass man den Tag tauschen kann, und mal schnell eine fiebrige Mail an das Museum geschrieben. Und dort wurde das tatsächlich gelesen und bearbeitet – und das neue Zeitfenster war heute ab 12.30 Uhr.

Figueres ist etwa so groß wie Speyer, fühlt sich aber doppelt so groß an. Es dauert, bis wir einen Parkplatz finden. Dann suchen wir kurz das Museum, das mit seinen überdimensionalen Eiern auf dem Dach kaum zu übersehen ist. Damit alle gut gerüstet sind, gibt es noch kurz einen Abstecher zum Bäcker und zum Supermarkt. Die Stärkung kann nicht schaden, denn das Museum ist ein wunderbarer, surrealistischer Fiebertraum. Wenn auch leider ein ziemlich überfüllter.

Dali selbst hatte das ehemalige Stadttheater von Figueres, das 1939 durch einen Brand zerstört worden war, zwischen 1961 und 1974 umgebaut. Es gibt keinen Audioguide, es gibt keine vorgegebene Route, barrierefrei ist das Gebäude auch nicht. Allerdings hat es draußen 35 Grad, die Klimaanlage kommt kaum nach und dass die Zeitfenster ausgebucht sind, macht das alles nicht besser. Gerade die kleinen Räume sind knallvoll und stickig, immer wieder muss man anstehen. Merken für ein mögliches nächstes Mal: Nachttour im August buchen.

Es gibt so viel zu sehen, beginnend mit dem imposanten Regentaxi im Hof, über eine Mae-West-Installation, in der Möbelstücke ein Gesicht bilden, bis hin zu Frühwerken, späten Grafiken, goldenem Kunsthandwerk aus der Hand des Meisters selbst. Der übrigens unter einer ganz schlichten Grabplatte begraben liegt.

Nach zweineinhalb Stunden taumeln wir zurück in die Sonne. Kilian hat sich in Sachen Verpflegung informiert und führt uns (mit kleinen Umwegen, ganz der Sohn seiner Mutter) zu Granada Vins, einer Tapas- und Weinbar. Sehr fein. Und der erste kleine Wein seit einer Woche, der sehr gut mundet. Nach dem späten Mittagessen um 16 Uhr geht es zurück zum Auto, wenn auch zum großen Bedauern der Reiseleitung nicht mit einem Stopp im frisch ausgebauten Geburtshaus von Dali …

Kurzer Adrenalin-Moment, da Nicole ihr Handy auf einer Toilette vergessen hat. (Was nur auffällt, weil sich in der Hülle das Ticket für den Parkplatz befindet). Aber das Personal kommt ihr schon an der Tür zum Restaurant (in dem es nur den kurzen WC-Stopp gab) lächelnd entgegen: Telefon….? Kilian und Louisa drängen jetzt darauf, dass die Sicherheitsvorkehrungen am Gerät verschärft werden,

Gegen 17.30 Uhr sind wir zurück. Siesta. Chillen. Von der Terrasse aufs Meer schauen. Hotdogs essen. Noch mehr aufs Meer schauen.