Dienstag, 30. Juli 2024
Eine weitere heiße Nacht. Und natürlich die Frage, wie man die überhitzten Tage möglichst angenehm verbringen kann. In Garroxta hatten uns die Nachbarn „Vulcania“ ans Herz gelegt, der „Europäische Erlebnispark für Vulkanismus“ stand auch sowieso auf der Liste.
Um kurz nach 11 Uhr sind wir unterwegs, Fahrt etwa 25 Minuten, Tickets natürlich vorgebucht, und wir staunen nicht schlecht, als wir den knallvollen, sehr großen Parkplatz sehen. Also kleiner Fußmarsch zum Gelände. Und dort direkt eine positive Überraschung: Es gibt kostenlose Audioguides auf Deutsch, man muss nur was hinterlegen. Wie überhaupt bisher alle Franzosen supernett waren, auch wenn man ihre Sprache nicht kann, und es dann gerne auf Englisch versuchen. Wieder ein Vorurteil beerdigt, dafür reist man ja.
Blickfang ist ein 28 Meter hoher Titankegel, der außen mit Vulkangestein verkleidet ist und innen gold schimmert. Außerdem geht es in einen Krater hinunter, der die ganze Zeit vor sich hin dampft. Im Hintergrund schießt ein – unechter – Geysir in die Höhe. Das Gelände auf vier Ebenen ist riesig und auch mit Faltplan auf Englisch ganz schön unübersichtlich.
Alles ist ausschließlich auf Französisch beschriftet, wenn man Glück hat, gibt es was im Audio-Guide dazu. Wobei er manchmal auch automatisch anspringt, wenn man Räume betritt, was ziemlich cool ist. Wir machen uns also ein Bild von der Vulkanlandschaft der Region, dann geht es noch grundsätzlich um das Universum und seine Planeten etc. Zwischendurch geben wir viel Geld für gekühlte Getränke aus. Aber: Es gibt auch gekühlte Räume.
Höhepunkt für uns ist die „dynamische Animation“, also quasi ein 6-D-Kinofilm über das „Erwachen der Giganten“ – was wäre, wenn die Vulkane hier wieder ausbrechen würden, was wissenschaftlich wohl nicht ganz ausgeschlossen ist. 3-D-Brille auf der Nase, der Sitz ruckelt, es bläst der Wind, Tropfen fallen auf die Nase, Schlangen winden sich an den Beinen – eine Riesengaudi! Auch ganz nett: Der Film im Imax über die Entstehung eines Hurricanes oder das Abtauchen in einem fiktiven Forschungsschiff zu Untersee-Vulkanen. Das Geruckel rund um die „wütende Erde“ ist hingegen eher gähn. Gerald und Kilian fahren auch noch mit der Achterbahn Namazu, die um ein paar seismologisches Details aufgepeppt wird. Louisa und Nicole verglühen derweil beim Warten auf den Schnappschuss fast in der Sonne.
Also: Ein Museum ist das nicht, richtig viel dazugelernt haben wir auch nicht, weil Sprachbarriere. Aber es war eine sehr gute Lösung für den heißen Tag, Spaß hatten wir auch – und zu Abend essen wir dann wieder zuhause und warten darauf, dass die Temperaturen unter 30 Grad sinken.