*schwitz*

Montag, 29. Juli 2024

Auf den Wandertag folgt ein träger Vormittag. Doch irgendwann verlassen wir das Haus, weil im Kühlschrank zwar Dips und Frühstück, aber kein Mittagessen zu finden ist. Auf den Straßen weiter quasi keine Autos. Und während der Mittagshitze sind auch fast alle Rolläden unten und die meisten Cafés geschlossen. Die Reiseleitung kann ihr Glück hingegen kaum fassen: So viel Streetart auf Rollos, so viele Kacheln an Wänden, hach! Der Nachwuchs kann das alles natürlich wieder nicht würdigen, sondern will nur sitzen und essen. Okay, zu diesem Zeitpunkt hat es schon über 30 Grad …

Charmant: Selbst direkt hinter der Kathedrale sind die Cafés kein Touri-Nepp. Es gibt hier übrigens, anders als in Nordspanien, wieder kostenloses Leitungswasser. Und in diesem Fall Kaffee und feine Crepes, mit Zucker-Zitrone, Maronen, salzigem Karamell und natürlich Nutella. Dann hat auch die Kathedrale wieder geöffnet: Ab 1248 in schwarzem Vulkangestein errichtet, vollendet erst im Jahr 1902. Größtenteils gotisch und wirklich sehr beeindruckend.

In einer Kapelle wird Carlo Acutis gewürdigt. Der junge Mann starb 2006 mit 15 Jahren an Leukämie und gilt als erster „Cyber-Apostel“, da er nicht nur eine Website zum Thema Wunder gepflegt hatte, sondern angeblich auch selbst welche bewirkt. Seligsprechung war 2020, Heiligsprechung soll dieses Jahr folgen. Ganz schön flott. Ordnen wir das mal unter „Skurriles aus der katholischen Kirche“ ein und lassen das so stehen….

Danach suchen und finden wir die Basilika, die als eine der fünf romanischen Hauptkirchen der Region gilt. Architektonisch ganz anders gestaltet, aber es gibt – wie in der Kathedrale – eine „schwarze Madonna“ aus Walnußholz, die sich diesmal in der Krypta befindet, und eine sehenswerte Art Noveau-Kapelle.

Inzwischen ist die Hitze heftig. Ein kurzer Stopp in einem Laden für Oliven-Öl, mit einem denkbar schrägen Inhaber, der hektisch alles wieder auf den Millimeter gerade rückt, was berührt wurde. Mit kühlen Getränken aus dem Supermarkt stranden wir nach einem Toiletten-Stopp beim Bio-Burger. Bestes Kino: Zwei Ordnungsbeamte sprechen die Chefin auf Paletten an, die die Sicht auf eine Litfasssäule versperren, und räumen diese dann auch noch eigenhändig weg. Wir sind fasziniert.

Shopping-Stopps in der Galerie La Fayette und einer Mall, dazu noch etwas Espresso und frisch gespressten Orangensaft. Das Thermometer an der Apotheke zeigt 44 Grad an, die Wetter-App spricht von gefühlt 40 Grad – puh, ab in die Ferienwohnung. Die übrigens erstaunlich kühl ist.

Abendessen ist diesmal Pizza vom Schnelldienst um die Ecke, die wir natürlich selbst abholen. Ab 23 Uhr wird es etwas kühler und wir können lüften.