Sonntag, 19. Oktober 2025
Kein Regen, aber ein trüber Sonntag. Wir starten gemütlich und verlassen das Haus erst spät. Eine Runde durch den Teil der Innenstadt, den wir noch nicht gesehen haben. Vorbei am Schloss und durch drei Kirchen. Wir lernen: Wenn sich die Reiseleitung in einem Restaurant höflich auf Italienisch nach einer Toilette erkundigt, dann ist das überhaupt kein Problem. Die Straßen sind menschenleer und wir fragen uns, wo die Bewohner von Locarno wohl stecken. Alle beim Kastanienfest bei der Wallfahrtskirche?









Als wir Richtung Seeufer bummeln hören wir erst einen Schlagersänger aufspielen. Doch dann wird es, quasi von einer kleinen Bühne aus als Konkurrenz, rockig: „Bier, Käse, Honig – am Meer“. Viele Stände mit Honig und Käse, einige Stände mit lokalem Bier, zwei Stände mit Wein und ein Stand mit Streetfood aus Apulien, gefüllten Teigtaschen. Und da sind sie dann auch, die Locarner, viele davon gleich mit einer ganzen Flasche Rotwein auf dem Biertisch. Die Band rockt sich durch die größten Hits der letzten Jahrzehnte, manche Besucher tanzen sogar. Idealer Ort für eine kleine Mittagsrast.





Danach geht es noch in die Fondazione Ghisla Art Collection: Moderne Kunst in einem dunkelroten Kubus, der früher mal ein Drei-Familien-Haus war. Das Ehepaar Ghisla hat eine Stiftung gegründet, um seine gesammelten Werke plus Gastkünstlern ausstellen zu können. Aktuell geht es um Italienisch-amerikanische Kunst, darunter Andy Warhol, Basquiat und Roy Lichtenstein. Der Audioguide doziert sich kunstgeschichtlich etwas in Off. Das geht offensichtlich auch anders: Parallel läuft zu fröhlichem Gitarrengesang eines Mannes mit Sonnenhut auch eine Kinderführung, an der zirka 15 Knirpse teilnehmen. Das Ehepaar Ghisla ist auch im eigenen Museum präsent und steht unauffällig an der Kasse.








Danach geht es am See entlang zurück in die Ferienwohnung, den Auszug vorbereiten. Und zum Abschluss sind wir noch einmal im Ristorante am Campingplatz. Schön wars.



