Dienstag, 7. Januar 2025
Um 10.40 Uhr stehen wir mit unseren Koffern auf der Straße vor der Ferienwohnung. Inzwischen ist noch ein kleines Täschen dazu gekommen, in das idealerweise genau die Wäsche aus dem Frauenzimmer passt. Und endlich wurde das Treppenhaus von der vertretenen Hundekacke befreit und frisch geputzt, so dass wir nicht mehr auf Zehenspitzen heruntertänzeln mussten.
Ein Uber bringt uns für 4 Euro zur Gepäckaufbewahrung, hat allerdings eine falsche Adresse eingegeben und lässt uns in einer steilen Straße ziemlich weit oben raus. Also rollen wir mit den Koffern auf dem Kopfsteinpflaster bergab und sind sehr froh, als sie wieder verwahrt werden. Es geht noch einmal zum Time Out Food Market, für eine Mischung aus Frühstück und Mittagessen. Danach bummeln wir am Meer entlang, über den großen Platz. Und stellen fest: am 7. Januar ist sogar in Lissabon Weihnachten vorbei! Die Buden haben geschlossen, der große Baum wird abgebaut. Anders als bei der Ankunft lässt sich die Sonne nicht blicken, es weht ein kühler Wind. Die Verkäufer haben die Reißverschlüsse ihrer Anoraks weit bis nach oben gezogen. Es sind weniger Touristen in der Stadt und so gibt es zwar keine Straßenhändler, aber sehr aufdringliche Vertreter der Restaurants, die um jeden Touri kämpfen.
Mit einer Straßenbahn fahren wir ein Stückchen, aufgrund einer fehlerhaften Abbuchung fahren zwei vermutlich schwarz, aber wir sind auch schnell wieder draußen. Dabei stellen wir fest: Briefkästen gibt es in der Innenstadt quasi keine mehr. Aber am Flughafen, rät der Kofferaufbewahrer. Diesmal fährt uns ein Uber für ein Drittel des Preises von der Herfahrt die halbe Stunde an den Flughafen. Dort ist die Einordnung ziemlich chaotisch, die Wege sind lang. Aber wir haben keinen Stress, schließlich hat Lufthansa längst mitgeteilt, dass der Flug Verspätung hat.
Was den Abflug weiter verzögert: Fast alle Passagiere haben mindestens drei Gepäckstücke Handgepäck dabei und das zu verstauen bringt die Stewardessen ziemlich an den Rand. Erstaunlicherweise kann Pilot Miller, ein Mann mit unglaublich undeutlicher Aussprache, die Verspätung aufholen und wir landen nach zweieinhalb Stunden pünktlich in Frankfurt. Allerdings machen wir auf dem Weg zum Gepäck noch einmal ein paar Kilometer – obwohl wir in den vergangenen Tagen, je nach Schätzung, zwischen 120 und 140 Kilometer zurückgelegt haben. Immerhin ist das Gepäck dann gleich da.
Witzig gestaltet sich die Suche nach dem Abfahrtsort des Shuttles: Kein Flughafenangestellter weiß, dass es dieses Parkhaus schon gibt. „Terminal 3? Das wird doch gerade erst gebaut. Das gibt es doch noch gar nicht.“ „Aber dort parkt unser Auto …“ Schließlich gehen wir wieder zur Flughafenklinik und steigen in einen ausgekühlten Bus. Im Parkhaus dauert es einen Moment, bis wir das richtige Stockwerk finden. Dafür gibt es auf dem Heimweg in Brühl den saubersten McDonalds, in dem wir jemals waren. Und morgen wird daheim endlich die Weihnachtsdeko abgehängt.