Freitag, 18. Juli 2025
Die Nacht war laut. Güterzüge sind zu hören, die Straße sowieso und der Tag auf dem Bauernhof beginnt zur Erntezeit früh. Und die Fenster sind natürlich alle über einen Lüftungsbereich geöffnet, damit die Temperatur passt. Entsprechend ruhig beginnen wir den Tag.
Vor der Reise hatte Nicole tatsächlich eine Art Ahornsirupgenossenschaft angeschrieben, um herauszufinden, wo man um diese Jahreszeit noch an lokalen Ahornsirup kommt. Denn die Erntezeit ist im Frühjahr, dann haben auch landesweit kleine „Zuckerbuden“ geöffnet, die Speisen rund um den Sirup anbieten. Das ist im Sommer vorbei. In der Antwortmail haben sich die Kanadier natürlich überschlagen vor Freundlichkeit und ein Anbieter ist hier nur 14 Minuten Fahrt entfernt. Auf dem Weg stellen wir fest, dass wir am „Chateau Scoudouc“ sogar schon vorbeigefahren sind, allerdings hätten wir bei dem Namen nie eine so graue kleine Hütte erwartet.



Das Familienunternehmen besteht seit 2013, begonnen wurde bescheiden mit 25 Ahornbäumen, inzwischen gibt es 1250 „Zapfstellen“. Man wohnt direkt nebenan, die Chefin schaut sogar kurz vorbei und war schon in Bremen, Frankfurt und München. Es gibt natürlich Regale voller Ahornsirupprodukte, aber auch ein kleines Café, in dem – natürlich – französische Akkordeonmusik läuft. Das Bier mit Sirup hat einen Zuckerrand und man muss beim Verkosten ein Sirupbonbon schnullen. Fazit: Bier lecker, Rest gewöhnungsbedürftig. Kilian atmet ein veganes Chili ein, von den Nachos mit Huhn (süßlich mariniert in Sirup) sind alle begeistert, von den Crepes danach auch. Da die Bedienung Laden und Küche alleine schmeißen muss, verbringen wir dort ziemlich viel Zeit.



Danach zuckeln wir nochmal Richtung Parlee Beach, allerdings ist die Schranke noch unten. Die Wartezeit vertreiben wir uns auf einem kleinen Boardwalk, dann geht es noch einmal an den Strand. Diesmal sieht das Meer aber ganz anders aus, als noch vor zwei Tagen: Statt einer glattgezogenen Wasseroberfläche gibt es diesmal Wellengang. Wir werfen uns in die Badehose und ins Wasser, das erstaunlich warm ist. Toben in den Wellen, Abtrocknen am Strand und schnell wieder in den Schatten, bevor der Sonnenbrand kommt. Kaum zu glauben, dass das Wasser nur 19 Grad haben soll.








Wir kaufen noch etwas Grillgut, es geht noch eine Runde zu den Pferden und den Alpakas. Morgen wechseln wir wieder Unterkunft und Bundesstaat.



