Donnerstag, 16. Oktober 2025
Ein vergleichsweise ruhiger Tag. Zum einen pocht der Nachwuchs darauf, dass gerade Ferien sind und man nicht zu Unzeiten aufstehen muss. Zum anderen schmökert sich die Reiseleitung gerade an einem spannenden Krimi fest (Martin Walker, Im Chateau) und hat nach dem steilen Abstieg am Vortag vor allem Muskelkater. Was sie nicht davon abhält, Brötchen zu holen.
Gegen 12 Uhr ziehen wir los, in den Nachbarort Ascona, natürlich zu Fuß. Das geht deshalb so gut, weil wir am grünen Ortsrand von Locarno wohnen und von dort aus eine Fußgängerbrücke über das kleine Flußdelta führt. Der Weg durchs Grüne, die überall sprießenden Palmen und der gerade ruhige Fluss würden nicht vermuten lassen, dass wir uns zwischen zwei mondänen Seeorten bewegen. Das ist natürlich sehr angenehm. Allerdings kreuzen wir natürlich den Golfplatz, den Yachtclub und den Beachclub von Ascona und kommen nicht so leicht ans Wasser. Das Touribähnchen zuckelt wieder vorbei.





Die Uferpromenade ist sehr ansehnlich, ein altes Örtchen am Wasser, das neben Tourismus auch mit einem Jazzfestival aufwarten kann.Darauf weisen Bilder auf vielen Häusern hin. Was uns als echter Tessin-Erfahrung noch fehlt, ist der Besuch in einem Grotto, einem der alten Lokale, mit rustikalen Holztischen, Barzahlung und – was wir erst lernen, als wir uns im Grotto Baldoria niederlassen – pro Tag genau einem Menu, das jedem Gast serviert wird. Also gibt es Salami und Brot, Salat mit Thunfisch, Gulasch mit Nudeln, Käse, Kuchen, Espresso und auf Wunsch auch Schnaps. Speise pro Person 20 Franken plus Getränke, also wirklich günstig. An Ambiente gibt es viel zu gucken, vom Nachbarhunde bis zu den frechen Spatzen. Gerald und Kilian sitzen kippelig, da auch eine Erhöhung um einen Baum für Tische genutzt wird.








Danach sind wir nachhaltig gesättigt und laufen noch etwas durch das Örtchen. Kurzzeitig überlegen wir ein Boot zurück zu nehmen – und entscheiden dann doch spontan, auch wieder zurückzulaufen. Diese Reiseleitung muskelkatert inzwischen sehr und es gibt erstmal ein rotweinseliges Nickerchen. Ein sehr ruhiger Nachmittag. Später besichtigen wir noch den frisch wieder eröffneten großen Migros ums Eck und nehmen von dort Pizzastücke zum Abendessen mit. Und so waren es doch wieder 13 Kilometer zu Fuß.