Badetag, ganz konventionell

Mittwoch, 17. Juli 2024

Die Überlebensstrategie, um trotz Schnaken und warmer Nächte zu schlafen: Sich vor dem Schlafengehen mit Autan einsprühen. Hilft immerhin in einem Schlafzimmer. Der Morgen ist noch angenehm frisch. Nicole und Gerald drehen eine Runde über die Eichenwaldwege rund um unseren Weiler, schön schattig, mit alten Mäuerchen, ausgesprochen idyllisch. Insgesamt auch etwas „magischer“ als der viel gepriesene Buchenhain am Vortag.

Danach geht es in den Pool und das ziemlich lange. Das Salzwasser ist inzwischen aufgewärmt und der ideale Ort, um einige heiße Mittagsstunden zu verbringen. Louisa und Nicole bekommen das auch mit leichten Rötungen quittiert. Danach gibt es Kühlschrankreste und Siesta.

Gegen 17 Uhr läutet die Reiseleitung das Abendprogramm ein. Erst fahren wir zum mittelalterlichen Städtchen Besalú, das ob seiner Schönheit inzwischen von Touristenbussen heimgesucht wird. Reiseführer und Vermieterin Eva empfehlen deshalb übereinstimmend: Erst am Abend kommen! Die Brücke Pont Vell, tausende Jahre alt, zuletzt im Spanischen Bürgerkrieg zerstört, ist tatsächlich malerisch. In der Altstadt angekommen bekommt erst einmal jeder/jede ein Eis oder ein Crepes – alte Steine begeistern schließlich nicht alle gleichermaßen, da darf es keinen Unterzucker geben. Ein im Vergleich zu Santa Pau quietschlebendiges Örtchen, viel Nippes und Ritterromantik (warum genau müssen wir nochmal nachlesen), aber auch leckere Bäckereien und andere Delikatessen.

Die Kirche nimmt, wie immer, von den Lebenden: Der Eintritt in das Benediktinerkloster kostet zwar nur einen Euro pro Person, es gibt aber nur auch exakt einen Kircheninnenraum zu sehen. Der ist immerhin kühl. Wie alle Kirchen, die wir bisher hier gesehen haben, allerdings ohne Fenster. Eine Kirche weiter würden wir nur durch das Tor schreiten können, wenn wir einen Euro einwerfen – wir lugen durch den Türspalt und sehen wieder ein dunkles Kirchenschiff, fensterlos. Wir ziehen weiter.

Nach einem ausgedehnten Bummel geht es mit dem Auto wieder 15 Minuten zurück Richtung Olot, diesmal nach Castellfollit, das ausgesprochen fotogen auf einer Basaltklippe thront. Auch der Reiseblog Couchflucht schwärmt, eines der malerischsten Dörfer … Vermieterin Eva lacht: Von unten unglaublich romantisch, aber von oben ist das doch einfach nur ein Dorf. Was sollen wir sagen: Dem ist nichts hinzuzufügen. Wahnsinnslage, oben zwei enge lange Gasse und eine schöne Aussicht.

Tatsächlich sind wir inzwischen eher Fans von Olots, der 36.000-Einwohner-Stadt, die irgendwie auf keiner Liste auftaucht. Aber wir essen wieder Tapas auf einem der großen Plätze und bummeln danach noch durch die Gassen, in denen erst nach 21 Uhr richtig was los ist. Irgendwo wird mit viel Sekt und vielen Menschen auf der Straße gefeiert, anderswo hängen Teenager ab. Schön hier.